6. Kostengünstige ETFs

Alles über Aktien

Anleger profitieren von neuen Produkten und geringen Kosten

Noch in der ersten Hälfte der 1990er Jahre war es für Privatanleger recht kostspielig, in Aktien zu investieren. Die Provisionen der Banken betrugen pro Kauf und Verkauf in der Regel 1 % des Kurswerts. Happige, von Bank zu Bank unterschiedliche Minimumgebühren verteuerten den Erwerb zusätzlich, sodass es sich oft kaum lohnte, Beträge unter 4000 bis 6000 D-Mark (also 2000 bis 3000 Euro) in Aktien anzulegen. Denn unterhalb dieser Summen kamen leicht 2 bis 5 % Provision pro Geschäft zusammen. Börsenumsatzsteuer, relativ hohe Kosten für den Makler und Zusatzkosten bei Käufen und Verkäufen im Ausland trieben die Belastungen zusätzlich in die Höhe. Auch Depotgebühren gingen kräftig ins Geld, und wer sein Vermögen mit Fonds breit streuen und von Profis verwalten lassen wollte, war auf eine relativ bescheidene Anzahl an Aktienfonds angewiesen und musste hohe Gebühren verkraften.
Heute sieht das alles viel besser aus für Privatanleger. Mit der Gründung von Discountbrokern und Direktbanken gingen die Kaufspesen kräftig in die Tiefe, Depotgebühren verlangen Online-Institute meistens gar nicht oder nur in geringem Umfang, die Anzahl der in Deutschland spesengünstig gehandelten ausländischen Aktien nahm explosionsartig zu, ebenso die Auswahl an Aktienfonds. Und dann kam noch etwas hinzu, das die Kostenbelastung für private Anleger zusätzlich massiv drückt: die Einführung von Indexfonds oder ETFs in Deutschland.

ETFs sind für die Langfristanlage wie geschaffen

Die Anbieter dieser Produkte verzichten auf ein aktives Fondsmanagement und bilden dafür wichtige Indizes passiv nach. Da die Historie eindeutig belegt, dass die meisten Investmentfonds ihre Benchmark – also ihren Vergleichsindex oder eine Kombination verschiedener Indizes – langfristig nicht schlagen, sind ETFs für die langfristige Anlage und hier insbesondere für Altersvorsorge-Sparpläne sehr attraktiv, zumal sie rechtlich gesehen Investmentfonds sind und das Geld der Anleger entsprechend gesichert ist. Bei ETFs gibt es keine Ausgabeaufschläge, dafür jedoch Börsengebühren.
Denn ETFs werden wie Aktien über die Börse ge- und verkauft. Am wichtigsten aber: Die jährlichen Gebühren sind bei den bedeutendsten Indizes wie DAX, S&P 500, Nasdaq 100 oder EuroStoxx 50 minimal. Zum Teil betragen sie weniger als 0,1 %, bei spezielleren Indizes, insbesondere aus den Schwellenländern, können die Kosten aber schon mal 0,5% bis 1% jährlich ausmachen. Aktiv gemanagte Aktienfonds dagegen weisen üblicherweise Gesamtkosten von 1,5 bis 2 % pro Jahr auf. Diese Differenz summiert sich langfristig aufgrund des Zinseszinseffekts gewaltig.
Da ich ETFs als ideal für private Anleger ansehe, beschreibe ich die Vorzüge und Einsatzmöglichkeiten von Indexfonds ausführlich im Kapitel „Fonds und ETFs“.

MEIN FAZIT
Anleger haben mit ETFs die Möglichkeit, eine sehr breite internationale Streuung zu außerordentlich günstigen Kosten zu erreichen – gerade das Richtige für langfristige Investments und hier besonders für das regelmäßige Sparen fürs Alter.

Foto: maks_lab / freepik.com

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