1. Aktien sind unverzichtbar

Alles über Aktien

Warum Aktien die ideale Langfristanlage sind

Ich kann nicht verstehen, warum die meisten Bundesbürger die Aktie als Spar- und Altersvorsorgeform meiden wie der Teufel das Weihwasser. Die Scheu vor Aktien ist in Deutschland so groß wie in kaum einem anderen Industrieland. Wenn über Aktien geredet und geschrieben wird, dann fast immer negativ. Es wird als Spielzeug nur für Spekulanten und Reiche verteufelt, bei dem Privatanleger nur das Nachsehen haben und Riesenverluste erleiden. Das ist Unsinn – und wer diesem Unsinn glaubt, hat bei der Geldanlage schlechte Karte. Denn in der Phase niedriger Zinsen noch mehr als in normalen Zeiten sind Aktien für Sparer unverzichtbare Bausteine jedes sinnvollen Vermögensaufbaus. Und das gilt insbesondere für die Altersvorsorge, die bekanntlich schwierigen Zeiten entgegen sieht.

Die Kritiker der Aktie bringen mit ihrer Verteufelung einiges durcheinander. Ich weiß nicht, ob absichtlich oder aus Unwissenheit. Beides wäre ähnlich schlecht. Dass Aktien in der Politik keine Lobby haben – im Gegensatz zu Versicherungen und Banken – ist in meinen Augen ein Hauptgrund für die buchstäblich schlechte Presse von Aktien als Geldanlagevehikel in Deutschland. Das Hauptproblem liegt darin, dass die meisten Politiker offensichtlich nicht zwischen Aktien als kurzfristigem Zocker- und Wettinstrument und Aktien als langfristiger Beteiligung an Unternehmen unterscheiden können. Während der „Vater des Wirtschaftswunders“, Ludwig Erhard, das Aktiensparen vor allem für die Altersvorsorge bereits ab Ende der 1950er Jahre durch die Emission von Volksaktien wie VW und Veba schmackhaft machte, ließen alle seine Nachfolger als Wirtschaftsminister und Bundeskanzler die Aktie links liegen.

Die Politik ist aktienfeindlich

Der unrühmliche bisherige Höhepunkt der Benachteiligung der Aktie erfolgte mit der Einführung der Abgeltungsteuer ab 2009. Seither werden Aktien wesentlich schlechter gestellt als fast alle anderen Anlageformen. Der Gewinn eines Unternehmens wird vollständig doppelt besteuert, zuerst bei der AG und dann nochmals beim Anleger. Bei den anderen Anlageformen ist das nicht der Fall. Besonders misslich ist auch, dass ab 2009 die Spekulationsfrist gestrichen wurde, also die Befreiung von Spekulationssteuer ab einer bestimmten Haltefrist – bis Ende 2008 betrug sie ein Jahr. Diese Entscheidung der Regierung war und ist eine Einladung für Zocker, aber eine Ungerechtigkeit gegenüber Langfristanlegern, besonders jungen Sparern, die in Aktien, ob als Direktanlage oder via ETFS oder Fonds, für ihre Altersvorsorge anlegen. Wenn sie nach 30 oder 40 Jahren Aktien verkaufen, die sich, nimmt man die Vergangenheit als Maßstab, oft verzehn- oder verzwanzigfacht haben, greift ihnen der Staat in die Tasche und nimmt ihnen mehr als ein Viertel des Gewinns.

Auch die geplante Finanztransaktionssteuer, mit der ursprünglich die Lasten der Finanzkrise mitbezahlt werden sollten, wird nur Aktienanleger bestrafen. Anleihen und Derivate dagegen, also die Hauptschuldigen an der Finanzkrise, kommen dagegen ungeschoren davon. Die politische Benachteiligung des Aktiensparens und die Staatsgläubigkeit der Deutschen haben dazu geführt, dass Deutschland unter den Industrieländern die mit Abstand „schiefste“, ertragsschwächste Vermögensstruktur hat, die vorwiegend auf Zinsanlagen und Versicherungen beruht.

Was aber macht Aktien gerade für Privatanleger so attraktiv?

1. Aktionäre sind doppelt am nominalen Wachstum der Volkswirtschaft beteiligt: Unternehmensgewinne steigern die Kurse und die Dividenden. Hinzu kommt der Zinseszinseffekt der wiederangelegten Dividenden, den Albert Einstein als das achte Weltwunder bezeichnet hat.

2. Aktien schwanken stärker als Anleihen. Deswegen müssen sie eine höhere Rendite bringen – einen „Risikoaufschlag“. Das Risiko von Aktien wird aber wegen ihrer kurzfristigen Schwankungen als höher eingestuft als es langfristig ist. Die „Überrendite“ ist die „Lohn der Angst“ für ein vermeintliches Risiko, das langfristig nicht besteht.
Aktien eignen sich aus vielerlei Gründen für Privatanleger – allerdings sollten sie die wichtigsten Grundregeln wie breite Streuung und langfristigen Anlagehorizont beachten. Warum Aktien für die Altersvorsorge und die Geldanlage generell unverzichtbar sind, versuche ich auf den folgenden Seiten zu erklären. Mit guten Argumenten und harten Fakten möchte ich die tief sitzende Angst vor der Aktie abbauen helfen. In den folgenden Unterkapiteln schildere und analysiere ich die herausragenden Vorzüge, die Aktien zum bevorzugten und unverzichtbaren Sparinstrument aller Privatanleger machen müssten.

Foto: Dejan Dundjerski/shutterstock.com

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